„Warum wackelt Wackelpudding?“

Mit dieser und mit anderen interessanten Fragen beschäftigen wir uns im Neuen Jahr in den Morgenkreisen. Grund dafür ist unser neuer Abreißkalender, der die Kinder zum eigenständigen Denken anregt. Auch wir Erwachsenen können dabei noch viel lernen…

Der diesjährige Winter hat im Deisterwald ein zentrales Thema, das nicht zu übersehen oder -hören ist: Baumfäller sind überall unterwegs. Wie man es auch betrachtet, wir leben hier in einem Wirtschaftswald und Holz wird gebraucht…die Kinder machen wie immer das Beste daraus und nutzen die dicken langen Stämme zum Balancieren, geben Klopfzeichen mit dem Stammtelefon und sammeln unermüdlich schöne Holzabschnitte in den verschiedensten Formen. Manche werden anschließend bunt bemalt oder als Baumaterial verwendet. Eine Riesenattraktion ist immer wieder der Baumlader. Mit etwas Glück können die Kinder beim Aufladen mit dem Greifer zuschauen. Faszinierend, diese Kraft der Maschine und die Geschicklichkeit des Forstarbeiters.

Einige Vormittage verbringen wir wegen Jagd oder Sturm in der Turnhalle gemeinsam mit den Feldmäusen. Hier zeigen die Kinder, wie mutig und geschickt sie auch an den Geräten sind, genießen das Herumrennen ohne die dicke Winterkleidung, bauen und verändern große Bewegungsparcours. Ein Höhepunkt ist wie immer das Rosenmontagsfest mit besonderen Spielangeboten, Musik, leckerem Fingerfood und tollen Kostümen.

Nach der Familienfreizeit sind alle etwas müde. Munterer werden wir wieder beim Beobachten einer Maus, die unter dem Bauwagen lebt. Einmal versucht sie, eine Walnuss in ihr Versteck unter dem Brennholzstapel zu ziehen. Ein Mädchen aus unserer Gruppe sitzt lange Zeit geduldig vor den Mauselöchern und es gelingt ihr tatsächlich, das Tier mit der Hand zu fangen! Da staunen wir nicht schlecht. Wir richten unserem „Haustier“ ein gemütliches Kistchen ein, damit alle es ein Weilchen beobachten können. 

Ab Mitte Januar freuen wir uns über ein bisschen Schnee und Eis. Die Porutscher kommen zum Einsatz (einige ganz mutige rodeln rückwärts mit Rolle rückwärts am Schluss), Eisgebilde im Bach werden bestaunt, wir kochen Eissuppe, bauen einen Schneemann und schlindern auf den großen Pfützen am Wegesrand. Es macht uns Freude, Kleiber und Meisen im Futterhäuschen zu beobachten. Auch Fährten von Fuchs oder Reh kann man jetzt gut erkennen. Ein Tau-Experiment im Glas veranschaulicht, wie unterschiedlich das Volumen von Schnee und Wasser ist und wieviel Dreck der „weiße“ Schnee enthält…

Ein besonderes Erlebnis ist unser Ausflug ins „Sealife“ in Hannover. Wir reisen mit S-Bahn und Straßenbahn an, schon das ein Ereignis! Es klappt super! In den Becken faszinieren vor allem die Haie, Rochen, Seepferdchen und Quallen. Draußen die Riesenschildkröten, die wir bei der Fütterung beobachten dürfen und das schlafende Krokodil. Zum Glück begleiten uns zwei Mütter, damit niemand verloren geht…

Im Wald entsteht ein neuer „Hit“, von den Baschukis getextet und mit Sophia vertont: „Zusammen, das ist schön…“. Anschließend startet das Projekt „Zahlenwald“, bei dem Katrin und Marcus die Vorschulkinder spielerisch und mit allen Sinnen an die einzelnen Ziffern heranführen. 

Der Februar bringt Tauwetter; im Fingerspiel streckt der Bär seinen Kopf mal kurz aus der Höhle. Feierlich wird D.J. verabschiedet, denn er zieht mit seiner Familie nach Südafrika. Hier wird er endlich seinen Papa wiedersehen, wir freuen uns mit ihm.

Schon kann die Hängematte wieder aufgehängt werden und die Kinder bauen sich „Geheimplätze“ hinten im Wald. Einige wagen den gefährlichen Mutsprung vom Baumstumpf über den Bach, andere entdecken einen Frosch. Der Platz wird mit einem Parcours gestaltet, später mit einer Parklandschaft: Die Kinder bauen eine Drehtür, eine Picknickbank, eine Laterne, einen Teich und ein Museum. Wir basteln Eulen aus Klorollen,  spielen das Eichelhäher-Ratschespiel und kochen eine köstliche Grießklößchensuppe. Eine Wanderung führt uns zum Stollen, wo wir hinter dem Hügel ein tolles Abenteuerland (tiefe Schneisen voller Laub) entdecken. Wir singen ein neues Indianerlied „Wishi ta tuja“ (für stehende und fließende Gewässer) und tanzen dazu mit bunten Federstäben. Der Zitronenfalter erwacht aus dem Winterschlaf und die ersten Molchbabys sind im Bach zu finden.

Im März fällt ein Sturm viele Fichten, so dass die Feldmäuse sogar mit ihrem Bauwagen umziehen müssen. Auch etliche Kastanien in der Allee müssen gefällt werden; am internationalen Tag des Waldes dürfen wir helfen, mit dem Förster und einigen Gästen 15 neue zu pflanzen. Eine ehemalige Waldmaus kommt als Schul-Praktikantin zu uns. Sie kommt sehr gut bei den Kindern an und liest unermüdlich Bücher vor.

Nun wird das Wetter sehr mild. Wir lauschen den Frühlingskonzerten der Waldvögel, beobachten Bohnenwachstum unter verschiedenen Bedingungen, genießen Pfannkuchen oder Nudelsuppe mit Wildkräutern, ernten den ersten Bärlauch und erfreuen uns am lustigen Seilspiel „Pumpe Isabell“, wo am Ende alle auf dem Popo landen. Mit drei Gästen am „Zukunftstag“ erleben wir eine Foto-Waldralleye. Gar nicht so leicht, die Motive der Fotos in der Landschaft wiederzufinden. Mit einer herzlichen Verabschiedung unserer Praktikantin mit Musik und Tanz geht der März zu Ende!

Bericht: Sophia

Kategorien: Rückblicke