Aufregung im Sommer

(von Marcus Koislik in Märchenform geschrieben)

Es war wie schon einmal, vor langer, langer, langer Zeit, ein kleiner grüner und alter Bauwagen. Dieser lag seit einigen Wochen an einem neuen Feldmausplatz, in einem Wald am Fuße eines Berges hinter einem kleinen verschlafenen Dörfchen.

In diesem kleinen Bauwagen trafen sich wie jeden Morgen 15 kleine Feldmäuse. Die kleinen Feldmäuse erkundeten und liebten ihren neuen Feldmausplatz. Es dauerte nicht lange und schon nach kurzer Zeit gestalteten sie ihn um. Steine und Stämme wurden gehoben und verschoben. Sand und Wasser wurden zu Matsch. Löcher gegraben und mit Schlamm alles zu bemalen machte den kleinen Feldmäusen immer Spaß. Aber auch die Feldmauseltern veränderten den neuen Feldmausplatz. Sie
sägten und trugen mächtige Stämme, so groß wie Bäume von einem, zum anderen Ort. Sie stemmten die dicken Stämme und gaben alles was sie nur konnten, um für ihre kleinen Kinder ein neues Tipi / Lavvu zu errichten. Die kleinen freuten sich gar sehr und bewunderten ihre Eltern. In den folgenden Tagen darauf, richteten sie sich eine Feuerstelle im Tipi ein.
Auch am alten Feldmausplatz war viel zu erleben. Die letzten Stämme der alten Fichten, die den Borkenkäfern nicht standhalten konnten, wurden abgeholzt. Die kleinen Feldmäuse staunten und mussten zugleich sehr vorsichtig sein, da die großen Fahrzeuge wie wilde Dinosaurier durch den Wald pflügten. Die Feldmäuschen sind umsichtig und fingen an, ihren alten Platz wieder aufzuforsten und pflanzten neue Eichen und andere Bäumchen.

Am Fuße des Waldes, dort wo auch der Feldmausplatz war, befand sich auch ein Getreidefeld. Unsere kleinen Feldmäuse wären keine richtigen Feldmäuse würden sie nicht – wie echte Feldmäuse – im Feld herum mäuseln. Das taten sie auch mit großer Freude. Sie liefen mit ihren nackigen, kleinen Füßchen über das gemähte Feld und genossen die Jahreszeit und die Sonne.

Nicht nur der Feldmausplatz veränderte sich, nein auch das Wetter wurde wärmer. Die Feldmäuschen nutzen schon die frühen Morgenstunden des Tages um barfüßig sich selbst und die Natur zu spüren. Die Kinder lieben es ohne Schuhe umher zu laufen, zu klettern, spazieren zu gehen und die unterschiedlichsten Witterungen und Bodengegebenheiten zu fühlen.
Der Juli wird auch für einige Ausflüge genutzt. Wir besuchten einmal in Pohle ein Feldmäuschen und deren Familie; dort gab es leckere Waffeln zu essen und alle konnten im großen Garten zwischen Hühnern und Schafen und auf Kletterhäusern spielen.

Bei einem anderen Ausflug trafen wir uns bei einem Obsthof. Dort hatten die kleinen Feldmäuschen viel zu erleben. Bevor die kleinen ein ausgewogenes, gesundes Essen bekamen, liefen sie zwischen den Obstfeldern umher und naschten Himbeeren, Kirschen, Johannisbeeren – einfach alles, was sie in ihre kleinen Pfötchen bekamen. Später durften sie alle mit einem Trecker zu einem Erdbeerfeld fahren und so viele Erdbeeren essen, wie sie nur konnten. Auch ein eigenes Körbchen konnte jedes Mäuschen mit Erdbeeren füllen und mit nach Hause nehmen.

Die Tage vergingen, die Sonne ging auf und wieder unter. Morgens war es frisch und tagsüber stiegen die Temperaturen sehr hoch.
Dann war es so weit, es kam der Tag der schon lange Zeit besonders von den Baschukis herbei ersehnt wurde. Donnerstag der 11. Juli 2019 fand die Bachuki Übernachtung für die drei ältesten Feldmauskinder am Feldmausplatz statt. Und so begann eine wunderschöne Erfahrung und Nacht im Wald am Fuße des Deisters. Es wurden Geschichten erzählt, gespielt, Stockbrot über dem Feuer gebacken und Salate gegessen. Die Nacht kam immer näher und die Baschukis bekamen von den Betreuern ein Geschenk zur Vorbereitung für die kommende Schulzeit. Es wurde Popcorn über dem Feuer zubereitet und in der Nacht die Tiere im Wald beobachtet.

Mäuse, Frösche und viele andere Tiere wurden auch bei einer kleinen
Nachtwanderung entdeckt und gehört. Der Feldmausplatz zeigte sich den drei Baschuki in der Nacht von einer ganz anderen Seite. Und so machten sich alle fertig für die Nacht und legten sich in ihre schon zuvor vorbereiteten Nester. Sie schliefen tief und fest, während die großen Mäuse über die kleinsten wachten. Am nächsten Morgen wachten alle im Wald auf und freuten sich schon sehr über ihre Eltern, die zum Frühstück kamen.
In den letzen Tagen im Juli sind auch die kleinsten Feldmäuse zum schnuppern in die Feldmausgruppe gekommen. Sie entdeckten den Wald und waren sehr mutig.

Am 19. Juli 2019 kam der letzte Tag am Feldmausplatz für das Kindergartenjahr. Die Feldmausbaschukis hatten ihr Baschuki-Abschlussfest. Alle Kinder und deren Eltern kamen zum Frühstück und zur großen Feier in den Wald. Alle tauschten sich aus, es gab leckere Speisen und alle spielten bis zur Verabschiedung. Ja, dann war es soweit. Die Baschukis bekamen an ihrem letzten Tag als Kindergarten Kind eine Erinnerung mit: In einem Buch die schönsten Momente von den letzten Jahren bei den Feldmäusen. Freude, Stolz, große Erwartungen, aber auch reichlich Tränen und viele emotionalen Momente begleiteten alle Anwesenden und besonders die Baschukis in die nächste Etappe ihrer Entwicklung.

Auch die restlichen Feldmäuschen gingen voller Freude in die Sommerpause. So kehrte im Wald, am Fuße des Deisters beim Feldmausplatz, für ein paar Wochen Ruhe ein und die anderen Waldtiere eroberten sich ihren Lebensraum zurück.

Die Sommerpause verging und mit den Feldmäusen kamen auch die kleinsten zu uns in den Wald. Es war eine schöne Sommerphase, in der wir sehr viel erlebten. Wir wanderten über Stock und Stein – barfuß, denn das musste sein. Es gab einen Ausflug nach Beber, da kam doch gleich jeder. Auf einem Hofe mit Schafen und Hühnern gab es auch Apfel-, Pflaumen- und Birnenbäume zu bestaunen. Und wie wir Feldmäuse so sind, bekam am Lagerfeuer jedes Kind Marshmallow und Stockbrot – ganz geschwind.
Gelegentlich stiegen die Temperaturen weit über 30 Grad Celsius. Darauf folgten schwere Gewitter im Wald. Im September suchten die kleinen Feldmäuschen Schutz in der Turnhalle, denn das Fell der kleinen sollte keinen Schaden nehmen.

Zu uns im Wald kamen viele Gäste. Einmal kam eine Frau mit komischen Geräten in den Wald, diese sah sich alle Mäusezähnchen an und zeigte uns, wie man richtig die Zähne putzt. Zahnfee wurde sie genannt. Sehr gerne kam auch eine Prinzessin zu uns, sie hatte wunderbares Fell und besaß vier Pfoten. Alva hieß sie und die Feldmauskinder freuten sich sehr, sie zu streicheln.

Eines Tages kam ein neuer Mäuserich zu Herr und Frau Feldmaus und den Feldmäuschen in den Wald. Ihm gefiel es dort. Die kleinen Feldmäuschen fanden seine mitgebrachten und neuen Spielideen sehr spannend.
Nun war es auch wieder an der Zeit, dass jährliche Laternenfest vorzubereiten. Man konnte schon von Weitem hören, wie es im Wald, am Fuße des Deisters, hämmerte und klopfte. Sie gaben sich alle sehr viel Mühe aus alten Blechbüchsen die schönsten und hell erleuchteten Mäuselaternen im ganzen Wald zu bauen.

Und wenn die Sonne über den Berg steigt und das Tale erhellt, so sind Frau Maus und beide Mäuserichs mit ihren 15 Feldmäuschen im Wald, am Fuße des Deister-Berges, und spielen, singen und entdecken und lernen von der Natur.

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