Mit vier neuen Kindern und reichlich „Segen“ = Regen von oben starten wir in ein neues Kindergartenjahr. Wir freuen uns, nun wieder im Regelbetrieb arbeiten zu können.

Der Bach führt erstaunlich viel Wasser für diese Jahreszeit…die Kinder messen die Tiefe mit Stöcken, helfen beim Entstauen und Müllsammeln, angeln, bauen Brücken und balancieren darüber, „telefonieren“ durch die Betonröhre und bauen ein Waschbecken mit Zufluss. Die tiefste Stelle sperren wir ab, damit niemand versehentlich baden geht. 

Beim Wandern finden wir die ersten Brombeeren. Am Platz schnitzt Andreas Bambusflöten; in den Schlusskreisen lesen wir die Geschichte vom Esel Benjamin, das ist eins der schönen Bücher, die uns die jetzigen Schulkinder geschenkt haben. Wirklich eine gute Idee!

Ende August ist das erste Mal Sturmwarnung und wir gehen mit einer Notgruppe aus beiden Einrichtungen in die Turnhalle. Das Unwetter schüttelt auch viele unreife Kastanien von den Bäumen, die wir in den nächsten Tagen finden. Wir entdecken viele Zwillinge und sogar Drillinge und Vierlinge in den stacheligen Hüllen!

Inspiriert von seiner Wildnispädagogik-Fortbildung zeigt Andreas den Kindern das Feuermachen ohne Streichhölzer. Auch das achtsame Betrachten und das Bedanken beim Feuer bringt er ihnen ins Bewusstsein. Unser Platz wird verschönert, z.B. mit einem Mandala mit vielen Naturmaterialien und einem Mobile aus Stöcken und Perlen, die Katrin mit den Kindern auffädelt. Die Fülle der Jahreszeit zeigt sich auch beim „Farben sammeln“ und ausstellen; daneben wird Wissen erworben z.B. bei einem Zuordnungsspiel mit Früchten, Samenhüllen und Blättern.

Viel Freude haben die Kinder mit unserem neuen großen Besen, mit dem Straßen und Formen auf dem Platz gefegt werden. Hier finden dann Wettrennen u.ä. statt. Eine 8 zu laufen soll ja bekanntlich die Hirnhälften ausgleichen…bei Sophia wirkt es auf jeden Fall.

Katrin bastelt inzwischen Holunderketten mit den Kindern. Hier kommt die Feinmotorik nicht zu kurz: entrinden, aushöhlen, sägen, auffädeln…das Ergebnis kann sich sehen lassen! Lustig sind auch die Apfel-Kastanien-Würmer, die wir an den Bauwagen hängen.

Unterwegs laden die Stoppelfelder zum Rennen und Toben ein und es wird mit den schönen Erdklumpen gespielt. Einmal treffen wir eine interessante haarige Raupe; das Handy gibt uns Auskunft: daraus wird ein Nachtfalter namens „Mondvogel“! Entdeckungen gibt es auch am Platz, z.B. das Slide-Guitar-Prinzip, zufällig mit einer Brotdose auf dem Griffbrett herausgefunden! Das klingt lustig, macht großen Spaß und wird noch oft wiederholt.

Trotz Corona darf uns Krokodil Kalli mit Astrid vom Gesundheitsamt zur Zahnprophylaxe besuchen. Wie immer ist das Programm sehr nett, wenn auch diesmal abgespeckt.

Mitte September starten die neuen Baschukis mit vielfältigen Sprachspielen. Und unsere Kartoffelwoche beginnt mit dem Kartoffelstoppeln an Feggendorfs unterem Ende. Von hier geht´s zu Fuß zum Kindergarten hinauf; mit drei Pausen mit Picknick und Märchen schaffen wir es ganz gut. Nun haben wir viele Kartoffeln für verschiedene Spiele und Basteleien: Zielwurf, Kartoffellauf-Parcours, Kartoffelmäuse und -igel basteln, Kartoffeldruck usw.

Der Herbstanfang ist sommerlich warm. Unser neues Hobby ist Springkrautsamen sammeln, denn sie schmecken nach Walnuss! Auch die Brennesselsamen sind köstlich…ebenso unsere bunte Erntedank-Suppe, zu der alle Familien etwas beigesteuert haben. Wir danken auch mal bewusst allen Produzenten, Lieferanten und Händlern, die dafür sorgen, dass wir immer etwas zu essen haben!

Am 30.9. verleben wir einen spannenden Apfeltag in Reinsdorf. Zwar gibt es diesmal keine Führung, aber wir dürfen nach Herzenslust Äpfel ernten, Schafe und Bienen beobachten, den Zeidler-Baum kennenlernen (Baumhöhle als Bienenwohnung), den Troll- und Zwergenwald erforschen und uns zuletzt auf dem Spielplatz vergnügen. Im Wald verarbeiten wir das Obst nach und nach zu Bratapfelscheiben, Apfelspiralen und Apfelmus.

Im Oktober begleitet uns die nette Praktikantin Emely. Eine echte Bereicherung! Die Kinder mögen sie auf Anhieb…sie kann so toll mitspielen, z.B. beim Ausgraben, Waschen und Ausstellen der Dino-Knochen und Zähne oder als unermüdliche Hängematten-anschwunghilfe.

Nun ist es Zeit, den Sommer endgültig zu verabschieden; wir sagen ihm singend und mit Laubzweigen raschelnd „tschüß“! 

Sophia

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